Fenja av Trolldomskog

Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

(Antoine de Saint-Exupery)

-Fenja-

* 10.06.2006 t 05.06.2007

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Wo Worte fehlen, das Unbeschreibliche zu beschreiben,
wo die Augen versagen, das Unabwendbare zu sehen,
wo die Hände das Unbegreifliche nicht fassen können,
bleibt einzig die Gewissheit,
dass Du für immer in in unseren Herzen weiterleben wirst!

Mit Fenja wollte ich mir einen schon lang gehegten Traum von einem Mädchen in Blau-Creme erfüllen. Doch leider wollte es das Schicksal anders.

Fenja zog Anfang Oktober mit einem Gewicht von 1050 g bei uns ein, wir dachten alle das Fenja sich gegen ihre Brüder am Futternapf nur sehr schwer durchsetzen konnte und wir sind davon ausgegangen, dass sie bei mir sicherlich schnell an Gewicht zulegen würde. Wohl wissend, dass Fenja für ein Norweger-Mädchen im Körperbau sehr zart aber dennoch sehr typvoll  war.

Doch bereits einen Tag nach dem Einzug litt meine Süße an einem schweren Durchfall mit Isolationspflicht, wodurch sie dann erstmal weiter bis auf ca. 900g abnahm. Nachdem wir den Durchfall weitgehend im Griff hatten, beschlossen wir in Absprache mit ihrem Züchter, dass Fenja erstmal zur weiteren Genesung zu meiner Mutter ziehen sollte, denn bei mir konnte bzw. durfte sie auf Anordnung meiner Tierärzte vorerst nicht bleiben.

Fenja zog 4 Wochen nach dem Einzug bei mir dann nach Kassel zu Amy und meiner Mutter um, wo sie alle Zeit zum Erholen und vorallem zur Gewichtszunahme bekommen sollte. Unter tierärztlicher Kontrolle fielen uns dann erhöhte Leberwerte auf, die wir zunächst auf den Durchfallinfekt schoben. Mit speziellem Leberfutter und Fenja's absolutem Lieblingsfutter, selbstgekochtem Hühnchen, sanken zunächst die erhöhten Leberwerte, und auch ihr Gewicht ging stetig nach oben. Zu unser aller Freude wog unser Sonnenschein an Weihnachten gute 1900g, Dank der liebevollen Pflege meiner Mutter.

Nachdem sie dann im Februar die 2000g-Marke geknackt hatte waren wir mehr als glücklich, zudem war im Februar nur noch einer der beiden Leberwerte ganz knapp über dem Normwert.

Die nächste Kontrolle stand um Ostern an.

Doch die erhoffte Nachricht, dass nun alles wieder in Ordnung sei blieb aus, stattdessen teilte uns unser Tierarzt mit, dass die Leberwerte wieder fast so hoch wie zu Beginn waren. Nun begann die Suche nach den Ursachen und wir bekamen mitgeteilt, dass eventuell eine Herzerkrankung die Ursache sein könnte. HCM war der erste Verdacht. Eine Röntgen-Untersuchung folgte, auf der sich dann ein Schatten im Brustkorb zeigte, der nicht dort hingehörte. Die Ultraschall-Untersuchung bestätigte dann die Diagnose eines angeborenen Zwerchfellbruches. Im Brustkorb direkt am Herzen lag Fenja's Leber, wodurch dann auch die erhöhten Werte erklärt waren. Nach ausführlichen Beratungen mit dem Tierarzt in Kassel und mit meiner Tierärztin hier in Gießen beschlossen wir, Fenja zu operieren und den Zwerchfellbruch zu verschließen. Glauben Sie mir die Diagnose einer HCM wäre mir in diesem Moment die Liebere gewesen.

Da dies eine sehr schwere OP ist, planten wir gemeinsam mit dem behandelnden Tierarzt in Kassel, Dr. Erler, die bevorstehende OP. Fenja's Herz wurde gestärkt, denn einen genauen Ultraschall konnten wir durch die davor gelagerte Leber nicht machen. Der OP-Termin wurde für den 5. Juni vereinbart. Die Zeit von der Diagnose-Stellung bis zur OP war von Hoffen und Bangen um Fenja begleitet, denn sie zog sich mehr und mehr zurück und brauchte ihre Ruhephasen. Doch unsere Maus war von Anfang an eine Kämpferin.

Die eigentliche OP verlief nach Aussage von Dr. Erler sehr gut, doch nachdem die Normalverhältnisse wieder hergestellt waren, hatte Fenja massive Atemprobleme. Sie kam einfach mit den neuen Druckverhältnissen, die nun im Bauch und Brustkorb herrschten nicht mehr zurecht. Fenja hörte einfach auf zu atmen nachdem die Beatmungsgeräte abgeschaltet waren. Auch in ihren letzten Minuten ihres Lebens hat sie nach Aussage von Dr. Erler gekämpft, doch es sollte nicht sein....

Während der OP stellte sich heraus, dass Fenja's Herz kein schützendes Pericard hatte und der Zwerchfellbruch ca. 3 x 5cm groß war. Zudem war die Leber stark verändert. Am Ende der Seite finden Sie den genauen OP-Bericht

 

Einige Tage vor der OP war ich noch zu Besuch bei meiner Mutter, doch den Blick von Fenja den sie mir zum Abschied zuwarf werde ich nie vergessen. Im Nachhinein bin ich mir sicher, dass sie genau wusste was auf sie zukommt und dass wir uns in diesem Leben nicht mehr wiedersehen.

Ihr Verlust ist auch jetzt 2 Monate später noch immer nicht wirklich zu begreifen und die Tränen sind noch lange nicht getrocknet.

Fenja hinterlässt eine nicht zu füllende Lücke und wer weiß vielleicht war sie wirklich ein Engel der uns ein kurzes Stück begleitet hat.

Ein kleiner Trost für uns ist, das Wissen, dass wir für Fenja alles was in unserer Macht stand, getan haben und unser Sonnenschein dankte es uns mit ihrem wundervollen schmusigen und anhänglichem Wesen, mit dem sie wirklich jeden verzauberte. Sie schlief bis zum Schluß auf dem Kopfkissen meiner Mutter direkt neben ihr, immer den Köperkontakt suchend.

Wir sind Dankbar für die kurze Zeit die wir mit ihr verbringen durften, auch wenn die Erinnerung  schmerzhaft bleibt. Sie wird in unseren Herzen immer einen besonderen Platz haben.

 

 

Wir möchten auf diesem Weg auch der Tierarzt-Praxis Dr.Erler in Kassel danken für die erstklassige Betreuung vor, während und nach der OP unseres Sonnescheins.